Die Waldshuter Chilbi

Die Geschichte

Am 22.Juli 1468 am St. Maria Magdalenentag sind die Eidgenossen mit Hauptbannern und Hauptbüchsen vor Waldshut gezogen. Die Belagerer (Berner, die aus Uri, Freiburger, Schaffhauser, Züricher, Zuger, St. Gallener, Appenzeller, Luzerner, Schwyzer und Glaruser, Solothurner und Aargauer) bildeten um die Stadt einen Ring; es waren 16.000 Eidgenossen. Schon bald wurden breite Breschen in die Mauern, zB. beim Spital, geschlagen.

Nur mühsam und notdürftig konnten die Breschen in der Stadtmauer ausgebessert werden. Auch die Mühlen hatte der Feind zusammengeschossen, wodurch man gezwungen war, 3 Mühlen mit Tritträdern zu erbauen. Dazu kam, dass die Wasserzufuhr abgewürgt wurde, welche die Brunnen der Stadt füllte. Unter Lebensgefahr musste das Wasser vom Rhein geholt werden, bis man schließlich am Rheintor in der Mühlegasse einen Brunnen grub. Ein Nachschub von Nahrungsmittel und Munition war unmöglich.

Nach 4 Wochen glaubten die Eidgenossen, den Sturm auf die Stadt wagen zu können. Er wurde vom 17. auf den 19.08. verlegt, weil sich die Eidgenossen untereinander nicht einig waren, ob überhaupt ein Angriff stattfinden sollte. Der Sturm wurde in letzter Minute abgeblasen, weil Zürich und die inneren und östlichen Kantone dagegen waren. - Der Verlust an den eigenen Leuten wäre zu groß gewesen. - In der Zwischenzeit wurden Verhandlungen geführt, und am 27. August 1468 wurde in der Pfarrkirche zu Dogern der Friedensvertrag unterzeichnet.

In Erinnerung an die Zeit der Belagerung feiert die Stadt alljährlich am Wochenende nach Maria Himmelsfahrt das Fest der Waldshuter Chilbi und auf Montag darauf die sogenannte "Stadtjahrzeit" in dem ein Seelenamt zum Gedächtnis der bei der Belagerung Umgekommenen gehalten wird.

Die Sage um dieses Ereignis

Die Waldshuter Chilbi (alemannisch: Kirchweih) wird als Erinnerung an den glücklichen Ausgang der Belagerung Waldshut's durch die Schweizer Eidgenossen 1468 gefeiert. Damals wurde die Stadt 5 Wochen lang belagert. Die Waldshuter hätten angeblich die Feinde getäuscht, indem sie den letzten Schafsbock der Stadt auf der Mauer zeigten, um zu beweisen, dass noch genügend Fleisch vorhanden sei. Daraufhin gab der Feind die Belagerung auf. Damals sollen die Junggesellen umfangreiche Zunftrechte erhalten haben. Im Mittelpunkt des Erinnerungsfestes steht der "Chilbibock", der unter den Festgästen verlost wird.

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